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HD – Hüftgelenksdysplasie

HD – Hüftgelenksdysplasie

Definition

Die Hüftdysplasie ist eine vererbbare Fehlentwicklung des Hüftgelenks, die durch falsche oder übertriebene Bewegung sowie nicht optimale Ernährung begünstigt wird.

Entstehung

Der Kopf des Oberschenkelknochens (Femur) ist nicht passgenau zur Hüftgelenkspfanne (Acetabulum) gewachsen. Meist seht er ein wenig heraus. Es reibt nun die Knochenhaut vom Oberschenkelkopf auf der Knochenhaut der Hüftgelenkspfanne. Die Nerven in der Knochenhaut werden gereizt und schmerzen. Je länger Gelenkstrukturen , die nicht optimal in einander passen, sich bewegen entsteht eine Abnutzung und Veränderung. Es entsteht eine schmerzende Arthrose im Hüftgelenk (Coxarthrose).

Ursachen

 Es ist eine Kombination aus

  • genetischer, also erblicher Voraussetzung
  • Haltung (Hundesport mit vielen Sprüngen und schnellen Richtungswechseln)
  • Ernährung (Über- bzw. Unterversorgung mit Nährstoffen wie Calcium, Phosphat, Vitamin D etc.)

Schweregrade der HD

A – HD-frei
B – HD-Verdacht / Grenzfall
C – leichte HD
D – mittlere HD
E – schwere HD

Symptome 

zu Beginn findet man: 

  • häufiges Hinsetzen
  • instabiler Gang
  • Geräusche bei Bewegung von Gelenken (knacken, klicken, knirschen)

 im weiteren Verlauf kommt dann folgendes hinzu:

  • Schmerzen
  • Bewegungsunlust
  • Bewegungseinschränkungen
  • spontane Lahmheiten
  • erschwertes Aufstehen

Rassedisposition

Grundsätzlich können alle Hunderassen betroffen sein, besonders aber große und großwüchsige Rassen. Wie z.B. der Deutsche Schäferhund, Rottweiler, Boxer, Labrador, Bernhardiner, Neufundländer oder Berner Sennenhund.

Nice to know

Alternative Behandlungen, wie z. B. Blutegel-Therapie, Akupunktur oder Physiotherapie sowie die Phytotherapie (Kräutertherapie) können in Absprache mit dem behandelnden Tierarztes die Therapie sinnvoll ergänzen.

und sonst

Interessant ist, dass man nicht pauschal sagen kann, dass ein schlechter Röntgenbefund auch viele Schmerzen macht oder umgekehrt, dass eine HD, die nicht durch bildgebende Verfahren nachzuweisen ist keine Beschwerden bereitet. Jeder Hund reagiert anders, da die Schmerztoleranz sehr unterschiedlich ist. Außerdem kommt es noch darauf an, wie ausgeprägt die Muskulatur des Hundes ist. Je mehr das Hüftgelenk durch Muskulatur entlastet wird, umso weniger stark reiben die Knochen aufeinander. Ein kontrolliertes Muskeltraining ist daher unerlässlich. Auf ein optimales Körpergewicht ist besonders zu achten. Dieses kann mit dem Body Condition Score ermittelt werden.

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