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Nervenschädigung im Bereich der Lendenwirbel (Canines Cauda Equina Syndrom)

Nervenschädigung im Bereich der Lendenwirbel (Canines Cauda Equina Syndrom)

Definition

Das Canine-Cauda-equina-Syndrom ist eine Verengung des Wirbelkanals und einer damit verbundenen Kompression der Nerven im Übergang der Lendenwirbelsäule zum Steißbein der sogenannten Cauda equina.

Entstehung

Eine Instabilität im Übergang der Lendenwirbelsäule zum Steißbein entsteht, wenn der letzte Wirbel der Lendenwirbelsäule wie ein Steißbeinwirbel aufgebaut ist oder der erste Steißbeinwirbel wie ein Lendenwirbel (dies nennt man Übergangswirbel). Die Wirbelsäule ist in diesem Bereich am beweglichsten und kann sie sich im, Falle eines Übergangswirbels oder anderen Anomalien (s. Ursache), durch starke Beanspruchung wie Laufen (Sport- und Arbeitshunde) und vor allem beim Springen krankhaft verändern (Degeneration).

Ursachen

Alle genannten Ursachen tragen zu einer Verengung (Kompression) des Wirbelkanals bei.

Symptome

Langsam und schleichend beginnen die Symptome

  • Inaktivität (der Hund ist lauffaul, Sprünge werden vermieden, Treppen werden nicht mehr gestiegen)
  • Schmerzen in dem betroffenen Bereich
  • mehrere Ruhepausen werden eingelegt (dadurch kurzzeitig Besserung der Schmerzen)

Im weiteren Verlauf

  • leichte Lähmungen der Hinterbeine
  • Gangstörungen (Schleifen der Pfoten über den Boden)
  • dadurch abgeschliffene Krallen
  • Missempfindungen (Kribbeln) oder Schmerzen an der Rute und dem Afterbereich werden beleckt und benagt, manchmal sogar bis zur Selbstverstümmelung (Automutilation)

In besonders fortgeschrittenen Verläufen kommt es zu

Rassedisposition

Hieran erkranken vornehmlich Hunde jenseits der 20 kg Körpergewicht, besonders der Deutsche Schäferhund (zwischen 2-8J), Riesenschnauzer, Dobermann, Rottweiler und Boxer. Obwohl der Pudel meistens leichter ist, erkrankt auch er häufiger daran.

Nice to know

Man sollte einen Hund, der starken Belastungen ausgesetzt ist (Hundesport, Rettungs- oder Polizeihund) grundsätzlich auf einen Übergangswirbel untersuchen lassen, da das Risiko für den Hund mit Übergangswirbel an einem Cauda-equina-Syndrom zu erkranken deutlich erhöht ist.

Und sonst

Am Ende des Rückenmarks, in Höhe des 5. Lendenwirbels, befinden sich im Wirbelkanal nur noch ausschließlich Nervenstränge. Würde man von oben in den Wirbelkanal schauen können, sähen die Nervenstränge wie ein Pferdeschwanz aus, daher die Bezeichnung „Cauda equina“ für diesen Bereich.

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