Hier beginnt die Verdauung beim Fleischfresser.
Der Aufbau des Magens
Von außen nach innen betrachtet:
Der Magen ist von einer serösen Haut umgeben. Direkt unter dieser findet sich eine Schicht aus Muskelgewebe (schräg, längs und ringförmig verlaufende Muskelfasern). Die Magenmuskulatur gehört zur glatten Muskulatur und wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert. Die Magenmuskulatur durchmischt und transportiert die Nahrung durch wellenförmige Bewegungen in den Dünndarm (Ileus). Im Inneren ist der Magen mit einer Schleimhaut ausgestattet, übrigens die dickste Schleimhaut des Körpers. In dieser Schleimhaut findet man verschiedene Drüsen. So bildet eine Art der Drüsen den schützenden Schleim für die Magenschleimhaut, eine andere Art bildet Enzyme für die Eiweiß und Fettverdauung. Wieder andere Drüsen produzieren die Salzsäure, die mit der Nahrung aufgenommene Erreger unschädlich macht.
Vom Eingang zum Ausgang betrachtet:
Am Ende der Speiseröhre (Oesophagus) beginnt der Magen mit dem Mageneingang (Cardia) bestehend aus spiralförmig verlaufenden Muskelschlingen. Diese geht in die Magenblase (Fundus ventriculi) über. Der Magenkörper (Corpus ventriculi) schließt sich an und schließlich endet der Magen am Magenausgang (Ostium pyloricum). Verschlossen wird der Ausgang vom Magen durch den Pförtner (Pylorus). Dieser Schließmuskel besteht aus verdickter Ringmuskulatur.
Zahlen und Fakten zum Thema Magen
- Das Fassungsvermögen des Hundemagens reicht von 1/2 – 6 Liter, je nach Rasse
- Der Magen produziert ca. 1l Magensaft täglich
- pH-Wert der Magensäure beim Hund beträgt 1 -1,5
- Der Hund als Fleischfresser hat einen einhöhligen Magen
- Verweildauer von Nahrung im Magen ist zwischen 1 – 7 Stunden, je nach Art der Nahrung (Konsistenz und Energiedichte).
Aufgaben auf einem Blick
- Speicherung der aufgenommenen Nahrung
- Weitere Zerkleinerung des Nahrungsbreis
- Desinfektion der aufgenommenen Nahrung durch Magensäure
Erkrankungen des Magens
- Akute Gastritis
- Chronische Gastritis
– Lymphoplasmazelluläre Gastritis
– Eosinophile Gastritis
– Parasitäre Gastritis - Magengeschwür
- Magenerkrankung durch Fremdkörper
- Magendrehung
Nice to know
Entgegen vieler Annahmen ist der pH-Wert der Magensäure des Hundes genau so sauer, wie der des Menschen.
Unterschied Erbrechen und Regurgitieren
Regurgitieren
Bei diesem Vorgang hat der Speisebrei den Magen noch nicht erreicht. Das Wiederherausbringen des Speisebreis oder Wasser erfolgt deswegen auch OHNE Einsetzten der Bauchpresse und ohne große Vorankündigung. Häufig passiert es direkt nah der Aufnahme von Nahrung oder Wasser, kann aber auch mit zeitlichem Abstand erfolgen.
Erbrechen
Hierbei entleert sich der Magen und obere Dünndarm reflexartig mit begleitender Bauchpresse. Der Mageninhalt ist meistens schon angedaut und riecht nach Magensäure. Erbrechen ist ein sehr wichtiger Schutzreflex des Hundes und bringt so vom Hund aufgenommene Gifte oder Gegenstände auf schnellstem Weg aus dem Körper.