Sonnige Aussichten
Für letztes Wochenende waren 11 Sonnenstunden pro Tag vorhergesagt. Also nichts wie ab, das Wohnmobil startklar machen. Da wir Freitag noch einen arbeitsreichen Tag hatten und erst Samstags früh los konnten, haben wir uns das nahegelegene Sauerland als Ziel ausgesucht.
Wir waren aufgeregt, denn es stand nun die erste Übernachtung in unserem eigenen Wohnmobil an.
Alles eingeräumt und schnell noch mal überprüft, ob alles funktioniert … offensichtlich war alles ok. Ähm … nee, doch nicht. Die Betten und der Tisch ließen sich nicht bewegen. Also, nochmal die grauen Zellen angestrengt und nachgedacht. Da uns kein wirklicher Grund einfiel, warum das nicht funktionieren sollte, haben wir auf gut Glück einfach mal alle Schalter angemacht, die wir so gefunden haben … nix tat sich …
Kleine Sachen – große Wirkung
Der Caravan-Center hatte noch auf und wir sollten auf dem Weg zum Möhnesee doch mal kurz dort vorbeischauen. Der Fachmann vor Ort schmunzelte und stellte ziemlich schnell fest, dass wir die Kindersicherung für die Schalter der Betten und des Tischs angeschaltet hatten.
Wieder etwas schlauer, machten wir uns nun auf dem Weg ins Sauerland.
Der Möhnesee
Aufs Navi geschaut und festgestellt, der Möhnesee ist in zwei Stunden von uns aus zu erreichen. Also ging es nun endlich los. Es war gar nicht so viel Verkehr wie vermutet. Obwohl Borussia Dortmund zu Hause gespielt hat und man mitten durch Dortmund muss, um von Düsseldorf ins Sauerland zu kommen. Alles in allem war die Strecke angenehm zu fahren.
Nicht nur den See konnte man hinter der Kurve schon erahnen. Das erhöhte Verkehrsaufkommen rund um den See und das dumpfe Gebrumm von Motorrädern lies vermuten, dass wir nicht die Einzigen waren, die das sonnige Wochenende am Möhnesee verbringen wollten.
Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort
Es gibt drei Möglichkeiten mit dem Wohnmobil am See zu campen.
Der Wohnmobil-Stellplatz am Nordufer – Funktioniert nach dem Prinzip „first come – first serve“. Das bedeutet, man kann dort nicht reservieren und hat auch keine Mindestaufenthaltsdauer. Die Gebühren werden an einem Automat entrichtet. Da dieser nicht wechselt, zahlt man entweder passend oder mit Karte. Der Stellplatz ist terrassenförmig angelegt. Es gibt parallel zum See mehrere Reihen, in welchen die Wohnmobile hintereinander stehen. Das garantiert Seeblick von jedem Stellplatz aus. Die Zufahrt ist am besten über die Ortschaft Belecke zu erreichen, denn die Auffahrt zum Stellplatz ist eng und etwas steiler abwärts. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, es gibt nur eine Zufahrt zum Stellplatz. Hunde sind willkommen.
Da hier schon alles belegt war (es war ja schon Samstag-Nachmittag bei wunderschönem Wetter) haben wir den nächsten Campingplatz angerufen.
Campingplatz Möhnesee am Südufer – Direkt am Südufer gelegen. Es gibt einen Fahrradverleih und ein kleines Bistro. Leider darf ein Hund das Gelände nicht betreten.
Eine Möglichkeit gab es ja noch …
ADAC-Campingplatz Rolf Brock – Auch hier gilt das „first come, first serve“ Prinzip und ein Reservieren ist nicht möglich. Hunde sind leider auch hier nicht erlaubt, deswegen kann ich hier keine weiteren Erfahrungen zu schreiben.
Plan B
Wir wollten so gerne den Sonnenuntergang am vielleicht letzten warmen Sommerabend mit spektakulärer Kulisse sehen. Das war dann aber offensichtlich nicht am Möhnesee möglich. Wir haben Tante Google befragt, da man dort fast alle Camping- und Stellplätze findet. In den einschlägigen Apps sind nicht alle Plätze in jeder App. Jedoch findet man dort, wenn man einen konkreten Platz eingibt, mehr Informationen dazu als bei Google.
Mein Tipp, erst mal grob bei Google den Standort nach Plätzen absuchen und dann detaillierte Infos zu dem gewünschten Platz in der jeweiligen App durchstöbern. Wir nutzen folgende Apps: Campercontact, park4night und Stellplatz-Radar.
Yachthafen Marina Rünthe
Da wir ja nun nur noch den Sonntag hätten, haben wir uns überlegt, dass wir einen Stellplatz für die Nacht suchen, der idealerweise am Wasser und in Richtung zu Hause liegt. In Bergkamen gibt es den Wohnmobil-Hafen. Ein kleiner aber feiner Wohnmobilstellplatz, direkt am westfälischen Sportbootzentrum Marina Rünthe.
Wie sich bei dem Anruf herausstellte, war auch dieser Stellplatz voll. Aber der Besitzer des Stellplatzes gab uns die Möglichkeit, vor seinem Stellplatz wild zu campen und wir konnten Frischwasser tanken und Grauwasser ablassen. Tausend Dank an Herrn Göke! Er und seine charmante Enkelin gaben uns außerdem noch einige Tipps für den Abendspaziergang.
Am Yachthafen gibt es einiges fürs leibliche Wohl. Abendessen kann man im mediterranen Steakhaus „Am Yachthafen“, im Hafen Café gibt es ein Frühstücksbuffet, man kann sich aber auch einfach nur Brötchen dort holen.
Sundowner der Extra-Klasse
Mitten im Hafenbecken gibt es die Cocktail-Bar Liquid-Liberty. Von Hier aus haben wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang bei leckerem Wein und überbackenen Nachos genießen dürfen.
Die erste Nacht im eigenen Wohnmobil
Wir hofften so sehr auf eine entspannte Schlafsituation für Skye und natürlich auch für uns. Denn in dem gemieteten Wohnmobil beim letzten Mal, hatte Skye nicht genug Platz zum Schlafen und die Nächte waren demnach für alle nicht erholsam. Doch wir wurden tatsächlich nicht enttäuscht. Skye hatte ausreichend Platz durch die andere Raumaufteilung. Denn der Chausson Welcome 630 (unser jetziges Modell) hat zwei Hubbetten, die nur zum Schlafen runter gefahren werden. Somit ist der Innenraum deutlich geräumiger. Und unser Hund hat tief und fest geschlafen.
Aber irgendwas ist ja immer!
Mein Mann hatte unterschätzt, dass es ja nun schon Herbst ist und dass nachts die Temperaturen doch deutlich nach unten gehen. Dabei hat er mich noch belächelt, als ich die zusätzliche Kuscheldecke eingepackt hatte. Mir hingegen war in der Nacht ausreichend warm 😉 Aber so kamen wir wenigstens in den Genuss, die Diesel-Heizung unseres Wohnmobils auch noch auszuprobieren. Klappte hervorragend und nun war auch meinem Mann nicht mehr kalt! Wie sich bei der Suche nach der Kältequelle rausstellte, hatten wir Abends vergessen die Dachfenster zu schließen … Das nächste Mal werden wir das bestimmt nicht mehr vergessen!
Am nächsten Morgen
Damit wir auch tatsächlich alles inkl. des Gasherdes in der Board-Küche einmal ausprobiert hatten, haben wir uns ein reichhaltiges Camper-Frühstück gegönnt. Das war echt lecker.
Verdauungsspaziergang
Das Naturschutzgebiet Beversee liegt direkt hinter dem Wohnmobilstellplatz und man kann mit dem Hund toll durch den Wald spazieren.
Sonntagnachmittag haben wir dann mega entspannt die Heimreise angetreten. Es war ein wunderschöner Wochenend-Trip!